Die zusätzliche Schaltsekunde hat weltweit die Systemzeit vieler Linux-Systeme aus dem Takt gebracht. Aufgrund der Ausfälle waren auch einige Web-Dienste wie Foursquare und Linkedin kurzzeitig nicht erreichbar.
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Nach dem Einschub einer Schaltsekunde zum ersten Juli haben sich weltweit tausende Linux-Systeme verschluckt. Soweit bislang bekannt, kam es zumindest bei den Kernel-Versionen 2.6.26 bis 3.3 zu einem so genannten Deadlock, wenn die Extra-Sekunde unvorbereitet per Network Time Protocol (NTP) injiziert wurde. Mit voll ausgelasteten CPUs konnten die Systeme nicht mehr angesprochen werden. Ähnliche Probleme gab es laut Heise zudem mit vielen Anwendungen auf Java-Basis. Nach solchen Abstürzen ihrer Linux-Server waren unter anderem die Web-Dienste von Foursquare und Linkedin kurzzeitig außer Gefecht gesetzt. Auch Mozilla berichtet von ähnlichen Problemen, die jedoch durch einen Neustart mit Korrektur der Systemzeit schnell behoben werden konnten.
Andere Linux-Nutzer hatten vorgesorgt, immerhin war bereits weit genug vorab vor dem Effekt gewarnt worden. So hatte beispielsweise Google im September 2011 einen Blogbeitrag dazu veröffentlicht, wie sich das Problem der zusätzlichen Sekunde geschmeidig lösen lässt: mittels einer Veränderung im NTP-Server lässt sich der Sprung auf viele kleine Portionen verteilen, die vorab mit jedem Update hinzugefügt werden, so dass zum von der IERS vorgegebenen Zeitpunkt die Umstellung erfolgen kann, ohne die Systemstabilität zu gefährden.
Quelle: crn.de